Vodafone-Schirm schützt Indiens Frauen
Indien hat viele Probleme. Zu den vordringlichsten und lange unter der Decke gehaltenen gehört eine regelrechte Vergewaltigungskultur: täglich mehrere tausend Vergewaltigungen.
Wer mehr dazu erfahren möchte, kann bei Google die Stichworte “Indien Vergewaltigungskultur” oder “India Rape Culture” eingeben.
Demzufolge sind auch Touristinnen stets gefährdet: “Als gefährlichstes Reiseland für Frauen gilt Indien.”
Aber auch Raubüberfälle gehören zur Tagesordnung. Gefährdet sind hier auch die vielen Frauen, deren Männer weit außerhalb arbeiten und ihren Familien beispielsweise via Handy-Provider (hier Vodafone) Geld anweisen, damit die es in ihrer Vodafone-Filiale abholen können.
Nun mag sich so mancher – durchaus mit Recht – fragen, was diese deprimierenden Einblicke mit Werbeartikeln zu tun haben.
Ein zumindest grober Einblick in diese Unkultur ist jedoch unerlässlich, um die soziale Relevanz einer aktuellen Promotion-Aktion von Vodafone India gebührend einschätzen und würdigen zu können.
Der Werbeschirm zur Selbstverteidigung
Vor diesem traurigen Hintergrund (das Vergewaltigungsproblem bleibt hier allerdings ausgeklammert) hat Vodafone, immerhin der zweitgrößte Mobilfunkprovider in Indien mit Hauptquartier in Mumbai, von Ogilvy & Mather, Mumbai, für seinen mobile Geldtransfer-Service M-Pesa eine besonders coole Kampagne inszenieren lassen, die auch die Vielseitigkeit eines Werbeartikels in unvergleichlicher Weise demonstriert.
Im Mittelpunkt des im Stil des Dokumentarfilms aufgemachten Videoclips: Die Frau als ständig bedrohtes Opfer. Sie nimmt den Geldtransfer ihres Mannes in Empfang und erhält zusätzlich einen ganz speziellen Vodafone-Werbeartikel.
Einen Werbeschirm als Instrument der Selbstverteidigung, der Self Defense Umbrella.
Der Clou: der Schirm zeigt auf seinen Segmenten sieben Anleitungen zur Selbstverteidigung in Anlehnung an die internationale Symbolsprache des öffentlichen Lebens. Plastisch und einfach zu begreifen.
Sogar ein paar Übungseinheiten sind drin für die freudig überraschten Empfängerinnen unter Anleitung des Filialangestellten.
Haptische Bildersprache
Ganz nebenbei wird das die Farbmarke des Providers zu einem unübersehbaren optischen Statement und hält daneben Einzug auch in die entlegensten Winkel der beiden Distrikte, in denen die Kampagne gestartet wurde. Sie soll auf weitere Distrikte ausgedehnt werden.
Bemerkenswert ist auch die forcierte haptische Bildersprache des Clips. Ständig sicher und fest zugreifende Hände, auch in Großaufnahme, verankern die Botschaft der Sicherheit wie auch den Absender der Botschaft tief im Gehirn des Betrachters.
Werbeartikel können bekanntlich als vollendete Botschafter der Wertschätzung fungieren.
Umkehreffekt des Zweitnutzens
So löst die offensichtliche Wertschätzung der Kundinnen und die prokative Initiative zu ihrer Sicherheit durch ihren Provider sichtlich Freude aus. Die Empfängerinnen erhalten einen überaus nützlichen Werbeartikel. Interessanterweise kommt es dabei auch zu einem Umkehreffekt des Zweitnutzens, der zu den Werbeartikel-Grundlagen zählt.
Der eigentliche Zweck des Werbeschirms, der Schutz vor Regen oder auch Sonne, ist der Nutzung als Selbstverteidigungsinstrument nachgeordnet.
Der Werbeschirm wird auf diese Weise zu einem sichtbaren Kennzeichen der Entschlossenheit, des Aufbegehrens, powerd by Vodafone.