Aufbruch in die Moderne
China, immerhin die größte Handelsnation der Welt, bescherte uns in den zurückliegenden Wochen ein regelrechtes Schlagzeilen-Gewitter, das von den Screens unserer Rechner und Mobile Devices wetterleuchtete. Und dabei immer wieder im Mittelpunkt:
Asiens Börse auf Tahlfahrt – Talfahrt gestoppt; das geplante Gesetz zur Internetsicherheit, Dauersmog in Peking (und nicht nur in der Hauptstadt), einstürzende und brennende (Fabrik-)Gebäude, immer noch zu viele prekäre soziale Standards.
Und trotzdem wächst Chinas Wirtschaft bislang auch in diesem Jahr nach offiziellen Verlautbarungen um 7 Prozent.
Die politische Führung Chinas übt sich auch weiterhin im Balanceakt zwischen gesellschaftlich-ökonomischer Lenkung, prosperierender Marktwirtschaft und Anschluss an die globale industrielle Zukunft.
In diesem Zusammenhang galt auch dem Besuch unseres Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel in Peking diesen Monat großes Interesse. Gabriel und der chinesische Minister für Industrie und Informationstechnologie, Miao Wei, unterzeichneten in Peking eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit bei digitalen Industrietechnologien.
Bereits im vergangenen Jahr hatten die beiden Industrienationen eine Innovationspartnerschaft beschlossen.
Zahlen gefällig?
China ist inzwischen der drittgrößter Handelspartner Deutschlands. Dahinter verbirgt sich ein Warenaustausch von über 150 Milliarden Euro in 2014.
Dabei kletterten die deutschen Importe aus China im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent. Auf der Exportseite nach China steigerten sich die Deutschen sogar um 11,3 Prozent.
Dieses Volumen macht alleine rund ein Drittel des gesamten Handels der EU-Mitgliedsstaaten mit China aus. Zahlen, die demonstrieren, wie eng diese beiden Länder miteinander verflochten sind.
Bei der nun gezeichneten Absichtserklärung über die Kooperation beim so genannten „Intelligent Manufacturing“ geht es unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ im Kern um die digitale Vernetzung von Fertigungsstraßen und die datengestützte Ökonomie.
Aufbruch in die Zukunft
Auch China muss sich im globalen Wettbewerb behaupten. Der Innovationsdruck auf die Wirtschaft ist enorm. In puncto Qualität und Design ist man in der Spitze bereits konkurrenzfähig.
Zum Aufbruch in die Modernität zählen aber auch die Installation und Einhaltung globaler Standards, ganz besonders in ökologischer und sozialer Hinsicht. An diesen Nahtstellen zur Modernität bewegt sich bereits viel, aber noch lange nicht genug.
Es ist dies auch die Aufgabe der internationalen Investoren und Auftraggeber, den Prozess der Nachhaltigkeit mit den bereits zur Verfügung stehenden Instrumenten und Kontroll- bzw. Zertifizierungsinstanzen bei der Güterproduktion voranzutreiben.
China und die Werbeartikelindustrie
Die europäische und hier ganz besonders die deutsche Werbeartikelindustrie haben in dieser Hinsicht so etwas wie eine kleine, aber feine Treiberfunktion übernommen. Die Zahl der in China auf der Basis internationaler, testierter Nachhaltigkeitsstandards produzierenden Werbeartikelunternehmen nimmt stetig mit nennenswerter Quote zu.
Zu ihnen zählen auch Mitglieder der WerbeART-Gruppe, die sich frühzeitig zu globalen Standards bekannt haben und diese auch transparent durch regelmäßige Audits nachhalten.
Es ändert sich also manches im Land der Morgenröte. Eines aber hat es uns voraus: den chinesischen Pragmatismus. So unterschiedlich China in seinen Regionen, gesellschaftlichen Schichten und Religionen auch sein mag – sein Pragmatismus scheint von konstituierender und über alle Unterschiede hinweg verbindender Qualität.
Hiervon wiederum kann Europa und ganz besonders Deutschland lernen. Keine leichte Lektion für das Land der Ingenieurskunst und vieler nach wie vor gepflegten preußischen Tugenden.
Es ist sicher kein Zufall, dass dieser Transformationsprozess einer Branche wie der Werbeartikelindustrie am leichtesten fällt. Pragmatismus zählt hier zu den Grundtugenden des Branchenprofils: Flexibilität, Service, Schnelligkeit, gepaart mit den Basisqualitäten Termintreue und Qualitätsmanagement.
Auf diese Weise tragen die Werbeartikelindustrien Deutschlands und Chinas auch zu einer Scharnierfunktion der beiden Volkswirtschaften bei. Beide sind auf Pragmatismus gegründet, wie insbesondere auch Mitglieder der heterogenen WerbeART-Gruppe tagtäglich eindrucksvoll in Szene setzen.